Mün­chen 2018

„Am Pas­siv­haus führt kein Weg vor­bei!“
22. In­ter­na­tio­na­le Pas­siv­haus­ta­gung, 9. und 10. März 2018, MOC Mün­chen

 

Passend zum Schwerpunktthema der 22. Internationalen Passivhaustagung „Passivhaus – das lohnt sich!“ zeigten zahlreiche Referenten auf, dass energieeffizientes Bauen und Sanieren wirtschaftlich und bezahlbar ist.

 

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„Wir bauen günstiger"

Im Plenum präsentierte Frank Junker von der ABG Frankfurt Holding beeindruckende architektonische Beispiele für Passivhaus-Bauten. Dazu gehörten ein Mehrfamilienkomplex mit Supermarkt, die Sanierung eines 50er-Jahre-Geschossbaus sowie mit dem Diakonissenhaus in Frankfurt die Wiederherstellung eines historischen Gebäudes mit Passivhaus-Komponenten. Der Vorsitzende der Geschäftsführung machte deutlich, dass sich die ABG aus unternehmerischer Weitsicht freiwillig dazu verpflichtet habe, im Passivhaus-Standard zu bauen. Sein Unternehmen müsse damit auch Geld verdienen.

„Wir bauen günstiger als die Konkurrenz, die Passivhaus entweder nicht will oder nicht kann“, so Junker. Er beschloss seinen Vortrag mit den Worten: „Am Passivhaus führt kein Weg vorbei!“

Rudolf Escheu vom Bayerischen Wirtschaftsministerium betonte die Freiwilligkeit beim Thema Energieeffizienz, „weil das den Bürger mehr überzeugt. Wir gehen mit Förderung ran, zum Beispiel durch unser 10.000-Häuser-Programm. Wir stellen auch fest, dass wir damit Anstöße geben, dass die Industrie ihre Produkte weiterentwickelt“. Das Bayerische Wirtschaftsministerium war Schirmherr der 22. Passivhaustagung in München.

 

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Sie eröffneten die Tagung zum Thema „Passivhaus – das lohnt sich!“
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Frank Junker, ABG Frankfurt Holding

 

Passivhaus im sozialen Wohnungsbau

Der Gründer des Passivhaus Instituts, Prof. Wolfgang Feist, lehrt energieeffizientes Bauen an der Universität Innsbruck. Feist beleuchtete in seinem Plenarvortrag den Aspekt Energieeffizienz mit Blick auf den sozialen Wohnungsbau. Gerade bei den Komponenten Fenster und Lüftung sei es in den vergangenen Jahren möglich geworden, ohne bedeutend höhere Kosten sehr viel effizientere Lösungen zu wählen. „Wenn Sie heute ein Wohngebäude nicht als Passivhaus realisieren, dann zahlen Ihre Mieter mehr, als wenn Sie ihnen Wohnungen in ordentlichem Zustand zur Verfügung stellen“, so Feist.

 

Preisverleihung Component Award

Das Passivhaus Institut vergab einen Component Award für kostengünstige Lösungen zur Wohnungslüftung, die damit auch einen Beitrag zum leistbaren Wohnen liefern. Den ersten Platz des Component Award 2018 teilen sich die Firmen Pluggit und Vaventis für gut integrierbare und kostengünstige Lösungen besonders für kleine Wohneinheiten. Den zweiten Platz teilen sich die Firmen Pichler und bluMartin für ein gebäudezentrales bzw. ein dezentrales, fassadenintegriertes Lüftungskonzept.

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Zertifikat für höchstes Hochhaus

In München erhielten zahlreiche TeilnehmerInnen der Tagung Zertifikate, darunter für Passivhaus-Projekte sowie für die Weiterbildung zum Passivhaus-BeraterInnen, -PlanerInnen und -HandwerkerInnen. Zu den zertifizierten Passivhaus-Projekten gehören das Hochhaus „Bolueta“ im spanischen Bilbao, das derzeit das höchste zertifizierte Passivhaus-Gebäude der Welt ist, sowie ein Wohnhaus in Zaragoza. Weitere Zertifikate gingen an die Baubeteiligten von Projekten im schwedischen Göteborg, im kanadischen Vancouver und Quebec, in China, München und Rumänien.

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Vielseitige Fachausstellung

Die Preisträger des Component Award waren auch auf der gleichzeitig zur Tagung stattfindenden Fachausstellung im MOC vertreten. Insgesamt präsentierten über 90 Aussteller ihre Komponenten für energieeffizientes Bauen und der Andrang der Interessenten war gewaltig. Auch zahlreiche Besucher aus der Region nutzten die Gelegenheit, sich zum energieeffizienten Bauen und Sanieren zu informieren. Im Passivhaus-Forum berichteten am Tagungssamstag private Bauherren vom Bau eines Passivhauses sowie vom erhöhten Wohnkomfort.

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Spannende Passivhaus-Projekte in München und Umgebung

Zum Programm gehörten sieben Exkursionen zu Passivhaus-Gebäuden in München und der Region. Auf der Besuchsliste für die Stadt München stand unter anderem der energieeffiziente Anbau an das historische Maximilianeum aus dem Jahr 1874. Der Passivhaus-Anbau beherbergt auch den Bayerischen Landtag. Weitere Exkursionen führten die TeilnehmerInnen ins Allgäu, nach Augsburg sowie nach Innsbruck.

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Zahlreiche Workshops

Zusätzlich fanden in München zahlreiche Workshops und internationale Veranstaltungen statt. Dazu gehörte auch das Treffen von internationalen politischen Entscheidungsträgern, passenderweise im Passivhaus-Wohnprojekt wagnisART im Münchner Domagkpark. Auch für Hochschulen bot das Passivhaus Institut einen Erfahrungsaustausch an. Beim Dialogforum im Vorfeld der Tagung informierten sich zahlreiche VertreterInnen von Kommunen darüber, wie energieeffiziente kommunale Gebäude erfolgreich und kosteneffizient umgesetzt werden können.

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Networking vom Feinsten

Die Internationale Passivhaustagung gilt als das Networking-Event der Branche. Zusätzlich zu diversen Abendveranstaltungen hatten die TeilnehmerInnen erstmals die Möglichkeit an einem Matchmaking teilzunehmen und über ein Online-Portal Gesprächstermine mit anderen TeilnehmerInnen zu vereinbaren. Das Angebot fand großen Anklang.

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Vie­len Dank!

Wir bedanken uns bei allen ReferentInnen, BesucherInnen, Ausstellern und Unterstützern der 22. Internationalen Passivhaustagung in München! Bis bald in Heidelberg und Gaobeidian!

 

Passivhaustagung in China

Die 23. Internationale Passivhaustagung findet erstmals außerhalb Europas statt, und zwar am 9. und 10. Oktober 2019 in Gaobeidian, China. „Jedes neue Gebäude in China bringt einen zusätzlichen Bedarf an Energie für Heizung und Kühlung mit sich. Daher ist es sehr erfreulich, dass es in China ernsthafte Anstrengungen für eine radikale Verbesserung der Energieeffizienz bei Gebäuden gibt. Das erhöht die Chancen, weltweit die Klimaziele doch noch zu erreichen“, erläutert Prof. Feist.

 

„Bes­ser bau­en“ in Hei­del­berg

Auch in Deutschland wird es im nächsten Jahr eine Tagung zum energieeffizienten Bauen und Sanieren im Passivhaus-Standard geben. Im schönen Heidelberg findet die Konferenz „Besser bauen“ statt. Am 3. und 4. Mai 2019 bietet das Passivhaus Institut dazu Workshops und Vorträge an. Auch Passivhaus-Projekte in der Region werden bei der Konferenz in Heidelberg besucht. Weitere Informationen unter www.heidelberg.passivhaustagung.de