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Auftaktveranstaltung zur nationalen Wärmestrategie

19. Februar 2019
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Der Wärmesektor ist für einen wesentlichen Anteil der CO2 Emissionen verwantwortlich. Dementsprechend ist es wichtig, ihn für die Erreichung der Klimaschutzziele zu berücksichtigen. Hierfür kam es nun zur Auftaktveranstaltung für die Erstellung einer nationalen Wärmestrategie an der TU Wien.

Gleich zu Be­ginn er­öff­ne­te Jo­sef Plank, Ge­ne­ral­se­kre­tär im BM­NT, die Auf­takt­ver­an­stal­tung für die na­tio­na­le Wär­me­stra­te­gie mit den Wor­ten "Jetzt ist Schluss mit lus­tig! Die Zeit drängt. Wenn wir jetzt nicht en­ga­gier­te Lö­sun­gen und Maß­nah­men set­zen, dann wird es teu­er - sehr teu­er", um fort­fah­rend so­gleich die 160 Teil­neh­mer zu mo­ti­vie­ren, "Am En­de müs­sen wir den Ener­gie­ver­brauch dras­tisch re­du­ziert ha­ben. Ma­chen wir ein ge­mein­sa­mes Her­zen­spro­jekt dar­aus. Ge­ra­de im Wär­me­be­reich ist das Po­ten­ti­al für die Ein­spa­rung rie­sen­groß und die gu­ten Bei­spie­le ge­ben uns täg­lich Mut". In die glei­che Ker­be schlug im An­schluss Jür­gen Schnei­der, Sek­ti­ons­chef Kli­ma im BM­NT als er mein­te, "Heu­te geht es nicht mehr dar­um, ob Kli­ma­zie­le, son­dern nur noch, wie wir die Kli­ma­zie­le er­rei­chen. Der Wär­me­be­reich ist in Ös­ter­reich für mehr als die Hälf­te des ge­sam­ten En­d­ener­gie­ver­brau­ches ver­ant­wort­lich und wird zu 60% noch mit fos­si­ler Ener­gie ver­sorgt. Wir dür­fen da­her heu­te kei­ne Maß­nah­men mehr set­zen, die ei­ne fos­sil freie Zu­kunft bis 2050 ver­hin­dern. Und wir wis­sen, dass es ge­ra­de im Ge­bäu­de­sek­tor leicht mög­lich ist, mit ei­nem Bruch­teil der Ener­gie als heu­te im Schnitt ver­wen­det wird aus­zu­kom­men." Die 1.040 do­ku­men­tier­ten Bei­spie­le von Pas­siv­häu­sern und Ener­PHit-Sa­nie­run­gen aus ganz Ös­ter­reich für sämt­li­che Ge­bäu­de­nut­zun­gen ma­chen dies deut­lich. Da­von auch 153 öf­fent­li­che Ge­bäu­de, wel­che eben­falls in der Pas­siv­haus-Da­ten­bank de­tail­liert do­ku­men­tiert sind, und zei­gen, wie der Ener­gie­ver­brauch auf ein Zehn­tel kos­ten­op­ti­mal ge­senkt wer­den kann.

 

In den un­ter­schied­li­chen 12 Ar­beits­grup­pen ka­men de­ment­spre­chend auch häu­fig als prio­ri­sier­te Er­geb­nis­se her­aus:

  • Ener­gie­ef­fi­zi­enz vor Sa­nie­rungs­ra­te
  • Warm­mie­te statt Kalt­mie­te
  • Ös­ter­reich wei­te Um­set­zung des "bes­ten ver­füg­ba­ren Baus­tan­dards" in der Bau­ord­nung
     

Ener­gie­ver­brauch in der EU steigt wei­ter an
Un­ter­des­sen ist laut Eu­ro­stat der Ener­gie­ver­brauch in der EU im Jahr 2017 um ein Pro­zent ge­stie­gen. Der Pri­mär­ener­gie­ver­brauch be­trug 1.561 Mil­lio­nen Ton­nen Öl­ä­qui­va­lent (Mtoe), wäh­rend der En­d­ener­gie­ver­brauch 1.222 Mtoe er­reich­te. Ener­gie­er­zeu­gung und -nut­zung, ein­schließ­lich Kraft­stof­fe, macht et­wa 80 Pro­zent der Treib­h­aus­ga­se­mis­sio­nen der EU aus, was den Ener­gie­ver­brauch zu ei­nem Schlüs­se­lin­di­ka­tor im Kampf ge­gen die Kli­ma­kri­se macht. Im Jahr 2017 lag der Pri­mär­ener­gie­ver­brauch in der EU 5,3 Pro­zent über dem Ef­fi­zi­enz­ziel für 2020, wäh­rend der En­d­ener­gie­ver­brauch 3,3 Pro­zent über dem Ziel lag. Und auch der lang­fris­ti­ge Trend ist nicht er­mu­ti­gend. Seit 1990 ist der Ver­brauch nur um 0,4 Pro­zent ge­sun­ken, wie Eu­ro­stat mit­teil­te. Wen­del Trio, Di­rek­tor des Cli­ma­te Ac­ti­on Net­work (CAN) Eu­ro­pe, sag­te zur Ent­wick­lung, dass die Ver­lang­sa­mung der Fort­schrit­te bei der Ener­gie­ef­fi­zi­enz "be­un­ru­hi­gend" sei und for­der­te die na­tio­na­len Re­gie­run­gen der EU-Mit­glied­staa­ten auf, un­ver­züg­lich Maß­nah­men zu er­grei­fen.